Geschichtlicher Abriss
Vielen Dank an Frau Angermann aus Auenhain , die den geschichtlichen Abriss vorbereitet hatte.
Die Orte Wachau – Auenhain
Wachau liegt an der alten Fernverkehrsstraße von Leipzig nach Chemnitz, die durch den Tagebau Espenhain unterbrochen ist. Die erste urkundliche Erwähnung Wachaus ist im Jahre 1310 zu finden. Die ersten Einwohner waren Slawen (Sorben- Wenden). Wachau ist ein Platzdorf mit einem ehemaligen Großgut und hat zwei Ortskerne (Ober- und Unterdorf).
Im Verlaufe der Jahrhunderte waren viele Feudalherren Besitzer des Ortes. Auf dem Rittergut wurde 1714 der bedeutende Satiriker der frühen Aufklärung Gottlieb Wilhelm Rabener geboren.
Über die Rechtsprechung in Wachau werden im Ratsarchiv Leipzig historische Gerichtsakten aufbewahren. Die Richtstätte für zum Tode Verurteilte befand sich an der Straße zwischen Wachau und Liebertwolkwitz auf dem Galgenberg.
In die Geschichte ging Wachau durch die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 ein. Am 16. Oktober fand die Schlacht bei Wachaustatt, in der bereits die Vorentscheidung des Sieges über Napoleon fiel. König Murat von Neapel, französischer Feldmarschall, hatte schon mehrere Tage vor dem 16. Oktober 1813 auf dem Rittergut sein Hauptquartier aufgeschlagen. Am 14. Oktober bestieg er die Linde im Rittergutpark, um die Stellung der Reiterei zu besichtigen. Diese Linde hieß später die Murat-Linde; sie wurde durch einen Blitz zerstört und 1898 gefällt.
Einmal im Jahr, zum historischen Zeitpunkt im Oktober, gestalten historisch uniformierte Gruppen aus ganz Europa hier BIWAK und Gefecht als mahnende ,,Geschichte zum Anfassen’’ nach. Ein Teil des ehemaligen Schlachtfeldes zwischen Wachau und Liebertwolkwitz ist heute als so genanntes Flächendenkmal 1813 ausgewiesen.
Die Kirche des Ortes ist 1865/67 im neogotischen Stil erbaut worden. Bis zur Jahrhundertwende war Wachau ein reines Bauerndorf und hatte 1900 11 Bauerngüter, während es 1802 noch 23 waren. Die restlichen Güter wurden vom Rittergut aufgekauft. 1993 hatte Wachau zusammen mit dem Ortsteil Auenhain 795 Einwohner.
Nach 1900 wandelt sich der ort allmählich zu einem Arbeitsdorf. Die Heilanstalt Dösen wurde gebaut, und für die dort Beschäftigten wurden in Wachau Wohnungen gebraucht; der ort erweiterte sich. 1922 wurden die im ersten Weltkrieg erbaute Kriegersiedlung sowie das Vorwerk Auenhain zwangsweise eingemeindet. Rund 50 Jahre später, im Jahre 1976, rückte der Tagebau Espenhain immer näher an den Ort heran. Das Vorwerk Auenhain mit den Neubauernhöfen wurden abgerissen, und die Einwohner wurden umgesiedelt.
In den Jahren 1990 bis 1992 entstand das Gewerbegebiet Wachau-Nord; es umfasst eine Fläche von 60 Hektar. Im August 1992 wurde dort ein großes Einkaufzentrum eröffnet. Auf dem übrigen Gelände siedeln sich klein- und mittelständische Betreibe des produzierenden Handwerks an.
Im Ort selbst gibt es ebenfalls viele selbständige Handwerksbetriebe.
Der bereits im Jahre 1454 erwähnte Gasthof ,,Zur Linde’’ wurde mehrfach um- und ausgebaut. Er wird auch heute gern besucht, der Saal wird für größere Veranstaltungen genutzt.
Auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes befindet sich jetzt die Landwirtschafts-Aktiengesellschaft Wachau-Störmthal mit seinen Geschäftsräumen und der Pension 1813.
Im Ort gibt es den verdienstvollen, schon seit 1907 bestehenden Männerchor ,,Lyra’’.
Der Männerchor löste sich 2010 aus Mangel an singfreudigen Männern leider auf.
1996 erfolgt die Verlegung von Abwasser- und Erdgasleitungen im Ort.
Bis 1997 haben sich im Gewerbegebiet Wachau Nord 75 Unternehmen mit ca. 2500 Arbeitsplätzen angesiedelt.
1997 hatte Wachau 924 Einwohner, im Juli wurde die Grundschule Wachau geschlossen, die Kinder gehen nunmehr nach Markkleeberg-Ost in die Grundschule. Am 16.10.1998 wurde der neu gestaltete Kirchplatz eingeweiht.
Die Freiwillige Feuerwehr bezog im Sommer 2002 ihre neuen Räumlichkeiten an der Südstraße Ecke Markkleeberger Straße.
Vielen Dank Frau Angermann
2010 feierte Wachau 700 Jahre – Auenhain 675 Jahre
Die erste urkundliche Erwähnung von Wachau ist nachweisbar im Jahre 1310.
2018 -Die ehemalige Grundschule wurde komplett umgebaut und zu Eigentumswohnungen umfunktioniert.